Siebte Hilfsreise nach Sri Lanka

SCHLÜCHTERN / AHANGAMA

Von seiner siebten Hilfsreise nach dem Tsunami ist Hartmut Darmstadt vor wenigen Tagen aus Sri Lanka zurückgekehrt. Wegen der angespannten politischen Lage war er dieses Mal allein ohne Schüler des Ulrich-von-Hutten-Gymnasiums Schlüchtern unterwegs, hatte aber zuvor mit einigen Projekten, wie z. B. einem Stand beim Schlüchterner Weihnachtsmarkt und den Weihnachtskonzerten des Hutten-Ensembles Geld gesammelt und konnte mit zusätzlichem Spendengeld insgesamt 5000 Euro für weitere Hilfsprojekte mit auf die Reise nehmen.

Nach seiner Ankunft am 30. Dezember wurde Hartmut Darmstadt wieder von seinen Freunden aus Ahangama mit dem Minibus vom Flughafen abgeholt, von Hikkaduwa aus war er dann mit dem Motorrad unterwegs und wohnte die meiste Zeit direkt im Haus seiner Freunde in der Nähe von Ahangama. Nach einer ausgiebigen Sylvesterfeier im Kreis der Großfamilie und einigen Freunden ging es dann an die Arbeit. Mit Lavan Thushara, der seit 2 Jahren den Kindergarten und einige andere Bauprojekte organisiert, wurden zunächst die bisherigen Hilfeleistungen in Augenschein genommen und auf dem Weg auch gleich gesucht, wo weitere Hilfe besonders nötig ist. Immer wieder fanden sie Menschen, die in armseligen Hütten mit undichten Dächern oftmals ohne jegliche Toiletten unter katastrophalen Bedingungen ihr Dasein fristen. Zwei Familien wurden schnell gefunden: eine Familie lebte in einem gemauerten Haus noch ganz ohne Dach auf einer Fläche von 25 - 30 m² und der Familienvater, der als Kokosnusspflücker unter einfachsten Verhältnissen arbeitet, ist nicht imstande, sein Haus fertig zu stellen. In nur einer Woche konnte mit einem Teil der mitgeführten Spenden das Dach neu gedeckt und hinter dem Haus eine Toilette gebaut werden. In einer anderen Familie war der Vater durch einen Unfall arbeitsunfähig geworden und auch hier konnte schon während der Reise begonnen werden, die Hälfte des Hauses mit einem festen Fundament, neuen Außenmauern und vor allem einem schützenden Dach zu versehen. Gleichzeitig gingen die Arbeiten im Kindergarten weiter. Auf dem Spielplatz, der im vergangenen Jahr mit Schülern des UvH-Gymnasiums angelegt wurde, konnte noch eine Rutschbahn und ein kleiner Buddhatempel gebaut und um die Spielgeräte neuer Sand aufgeschüttet werden.

Zwei Tage war Hartmut Darmstadt mit Lavan und Lakmal mit dem Tuktuk nach Tissamaharama in den Osten des Landes unterwegs und schauten sich noch die Bauprojekte von drei Fischerhütten des letzten Jahres an und entschieden sich hier spontan, einer weiteren tamilischen Familie beim Um- und Ausbau ihrer Lehmhütte behilflich zu sein. Dieses Projekt wird Lavan dann in den nächsten drei bis vier Wochen organisieren. Auf dem Rückweg beim Besuch der Schwester Dilani wurde aus einem anfänglichen Spaß „tierischer Ernst“ und als Gastgeschenk wurde der Familie der Schwester eine kleine 2 Jahre alte Wasserbüffeldame namens Kumari überreicht, die dann in zwei bis drei Jahren die Familie mit Milch und Büffeljoghurt versorgen wird.

In den letzten Tagen der Reise konnte dann auch schon die Einweihung des ersten Hauses stattfinden, außerdem konnte Hartmut Darmstadt bei der Einschulungszeremonie der Partnerschule die neuen Schulanfänger mit je einem Geschenk begrüßen und dann fand auch noch die Wiedereröffnungsfeier im Kindergarten statt mit Anzünden einer Öllampe, Tanzvorführungen der Kinder, einer buddhistischen Zeremonie des 87 Jahrte alten Mönchs und der Einweihung der neuen Rutschbahn und der neuen Buddhastatue.

Wenn auch bei dieser Reise nicht viel Zeit zur Erholung blieb und auch noch eine Erdkundearbeit unter Palmen korrigiert werden musste, so genoss Hartmut Darmstadt die Motorradfahrten bei schönstem Wetter entlang der Küste unter Palmenhainen und nahm sich ab und zu auch die Zeit, in den kräftigen Wellen des indischen Ozeans zu schwimmen.

Bevor er die Heimreise antrat, traf sich Hartmut Darmstadt noch in Hikkaduwa mit Irsan Mohamed, der die Projekte des Main-Kinzig-Kreises für Landrat a. D. Karl Eyerkaufer organisiert und einigen weiteren deutschen Projekthelferinnen zu einem Austausch und letztem gemeinsamen Abendessen und wurde dann in der Nacht von seinen Freuden wieder sicher zum Flughafen geleitet.